2. April 2012

Volkszählung Irland

 
 Danke an Dirk, den ich durfte seinen Blog-Eintrag hier zitieren!
Seinen Blog könnt ihr unter Blog for Ireland finden, ich sehe immer wieder gerne rein, da der Blog sehr informativ gehalten wird!
Einen der letzten Einträge fand ich spannend, daher füge ich ihn hier ein und wünsche viel Spaß beim lesen :)
 
 
 
"Mehr Menschen, mehr kulturelle Vielfalt, mehr Scheidungen, die Polen stellen die größte Ausländergruppe, nur 1,7 Prozent der Bevölkerung sprechen täglich hauptsächlich Irisch - dies sind einige der vorläufigen Ergebnisse aus der großen Volkszählung vom 10. April 2011, die das Zentrale Statistikamt CSO diese Woche veröffentlichte. Wie sieht das heutige Irland aus? Nachfolgend eine Auswahl interessanter Ergebnisse:


  • Am Stichtag 10. April 2011 lebten knapp 4,6 Millionen Menschen (4.581.269) in der Republik Irland. Dies ist der höchste Stand seit der großen Hungersnot Mitte des 19. Jahrhunderts. Gegenüber der letzten Volkszählung von 2006 ergab sich ein Zuwachs um 341.421 Einwohner.

  • Der größte Zuwachs zeigte sich in den Regionen im Einzugsbereich um die Hauptstadt Dublin herum. Dies ist die allgemein beobachtete Flucht aus der Stadt hinaus aufs Land, wo Häuser zwar preiswerter sind, aber dafür die Anfahrtswege zur Arbeit länger. Die Zahl der Berufspendler ist also auch angestiegen. Die Grafschaft Laois erlebte den stärksten Zuwachs (um 20 Prozent). Cavan und der Bezirk Fingal legten um jeweils 14 Prozent zu, gefolgt von Longford und Meath (beide mit 13 Prozent Zuwachs).

  • Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (55 Prozent) lebt in der östlichen Provinz Leinster um die Hauptstadt Dublin herum.

  • Die Zahl der Einwohner mit nicht-irischer Nationalität legte seit 2006 noch einmal zu (um etwa 30 Prozent). Derzeit leben 544.360 Ausländer in Irland, dies entspricht 12 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mit 122.600 stellen die Polen die größte Ausländergruppe, gefolgt von Engländern (112.300), Litauern (36.683) und Letten (20.593). Am stärksten zugelegt seit 2006 haben die Rumänen (Anstieg um 110 Prozent), Inder (+91 Prozent), Polen (+83 Prozent) und Letten (+43 Prozent). 11.305 Deutsche leben in Irland (+9,9 Prozent).

  • Auch die Gruppe der Traveller, die nach wie vor um vollständige Anerkennung als eigene ethnische Gruppe kämpfen, legte zu. 29.573 Traveller leben in Irland, ein Anstieg um 32 Prozent gegenüber 2006 (22.435).

  • Die Volkszählung erfasste auch ausgewanderte Iren, die wieder nach Irland zurückkamen. In den zwölf Monaten bis zum Stichtag am 10. April 2011 waren 19.593 Iren wieder zurückgekehrt. 7.338 von ihnen hatten zuvor in England gelebt, 3.921 in Australien, und weitere 1.688 in Amerika.

Irlands Bevölkerung heute: Ein bunter multikultureller Mix aus
4,6 Millionen Menschen mit einem Ausländeranteil von 12 Prozent.

  • Es leben 42.854 mehr Frauen als Männer in Irland. Das Verhältnis Männer zu Frauen steht bei 98,1, eine Umkehr der Situation von 2006, als es einen leichten Männerüberschuss gab (100,1).

  • Die Zahl der Geschiedenen (87.770) hat seit 2002 um 150 Prozent zugelegt. Die Zahl der Getrenntlebenden ist mit 116.194 gegenüber 2006 in etwa gleich geblieben.

  • Die Zahl der ohne Trauschein in einer Lebensgemeinschaft zusammen wohnenden stieg auf 143.000, ein Anstieg um etwa 18 Prozent. 60.269 davon haben mindestens ein Kind, 83.292 haben keine Kinder.

  • Bei der Volkszählung von 2011 wurde erstmals die Frage nach der gesprochenen Sprache gestellt. Das Ergebnis: Mehr als eine halbe Million Menschen (514.068) spricht zu Hause eine andere Sprache als Englisch. Polnisch dominiert, gefolgt von Französisch, Litauisch und Deutsch.

  • 1,77 Millionen (oder 41,4 Prozent der Gesamtbevölkerung) gaben an, Irisch sprechen zu können (die Frage „Do you speak Irish?“ ließ nur „Yes“ oder „No“ zu; es bleibt also offen, wie gut jemand Irisch spricht). 77.185 gaben an, Irisch täglich und außerhalb des Ausbildungssystems zu sprechen. Das entspricht knapp 1,7 Prozent der Gesamtbevölkerung. 110.642 sprechen Irisch zumindest wöchentlich, während 613.236 Irisch nur gelegentlich anwenden. Jeder vierte Einwohner Irlands gab an, überhaupt kein Irisch zu können.

  • In Irland gibt es knapp 2 Millionen Häuser und Wohnungen. Hiervon waren am Stichtag der Volkszählung 290.000 (14,5 Prozent) unbewohnt. Die meisten leerstehenden Wohnungen und Häuser finden sich in der Grafschaft Leitrim (dort sind es 30 Prozent), gefolgt von der Grafschaft Donegal (29 Prozent). Hier zeigt sich, wo am Markt vorbei gebaut wurde.

  • 475.000 gaben an, zur Miete zu wohnen. Dies ist ein deutlicher Anstieg seit der Volkszählung 2006, als nur etwas mehr als 300.000 angaben, zur Miete zu wohnen. Auch wenn der beobachte Anstieg vorrangig auf den Zuwachs an Immigranten zurückzuführen sein dürfte: Setzt sich in Irland langsam die Erkenntnis durch, dass es nicht immer die eigenen vier Wände sein müssen?

  • Und wie sieht es mit dem Glauben aus? Mit etwa 84 Prozent (3,86 Millionen) stellen die Katholiken nach wie vor die größte Glaubensgruppe, gefolgt von 269.811 (etwa 6 Prozent), die keiner Religion angehören, und 129.039 (knapp 3 Prozent), die der anglikanischen Church of Ireland angehören. Interessant auch: 3.905 Befragte gaben bei der Frage „What is your religion?“ als Antwort „Atheist“ an, ein Anstieg um 320,3 Prozent.


Quellen:
Beilage zur Irish Times am 30. März 2012
http://www.cso.ie/en/census"



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