20. März 2011

neue Freunde da neues Land? 1-Jahr Review

Oft werde ich unter anderem gefragt:

"Und, hast Du auch schon Freunde hier/bei Dir gefunden?"

Und wie fast jedes Mal war meine Antwort "Nein, nur gute Bekannte und viele die ich mag"

Ich habe mir die letzten Jahre über angewöhnt, sehr sorgfältig mit dem Begriff "Freund/Freundin" umzugehen, da ich oft Leute in meinem Leben hatte, die ich sehr mochte, aber die genauso schnell wieder weg waren oder mich enttäuscht haben.
Daher musste man sich bei mir diesen Begriff (oder Definition) verdienen.

Ich würde jetzt sagen: ich habe meine richtigen Freunde in Wien (einer auch in der Schweiz) und die Leute hier, sind "nur" meine Bekannten oder sehr guten Bekannten.
Doch heute kam ich ins grübeln und hatte eine neue Erkenntnis für mich.

Eventuell bin ich zu engstirnig oder zu streng was die Bezeichnung eines Freundes betrifft.

Meine Vorstellungen eines echten Freundes sind :
- man muss sich verstehen können
-die gleichen Wellenlänge haben
-ehrlich zueinander sein
-sich vertrauen können
-füreinander da sein, auch ohne das man darum bittet
-und diverse Kleinigkeiten die eine Freundschaft beleben oder eine nette selbstlose Geste usw.


Nun bin ich aber drauf gekommen, das meine Vorstellungen zwar da sind, aber auch nicht 100% auf meine alten Freunde zutreffen.
Warum nicht?
Zu einem ist da mal die Entfernung. Wobei dies gleichzeitig extrem viele plus Punkte macht, da eine Freundschaft auf Entfernung nicht für jeden etwas ist, und ich mit vielen "Freunden" auch den Kontakt dadurch verloren habe.
Jedoch habe ich mit den wenig verbleibenden eine gemeinsame Vergangenheit. Und nicht immer hab ich so gedacht oder hatte die Lebenseinstellung, die ich heute habe.
Das heißt meine damaligen Vorstellungen einer Freundschaft waren auch anders.
Die meisten Freundschaften dauern nun schon einige Jahre an, mit diesen verbleibenden Freunden, hab ich etwas sehr wichtiges erlebt:
Wie sind gemeinsam erwachsen geworden.

Ich bin nun 22 Jahre alt, womöglich kommt daher die wichtige Bedeutung für mich.
Die Phasen in der man sich selber sucht und versucht rauszufinden wer man ist und was man im Leben möchte, sind sehr wichtig.
Und all die damaligen Bekanntschaften und Freunde sowie gemeinsame Erlebnisse waren sehr prägend.
Ich lebe zwar im Hier& Jetzt und denke kaum an die Vergangenheit, doch an manche Menschen denkt man einfach so unheimlich gerne zurück.
Die schöne vertraute Zeit die man hatte, den gemeinsamen Spaß, die verrückten Erlebnisse, Themen worüber man philosophiert hat, usw usw.

Wie bereits erwähnt, habe ich aus dieser Zeit wenige, aber umso mehr wertvollere Menschen "behalten" dürfen.
Wie wir unsere Freundschaft pflegen und ausleben ist Jedem die eigene Sache.
Doch eines ist sehr wichtig:
Man schätzt, respektiert und vertraut sich.

Um zurück auf den Punkt zu kommen:

Ich bin unheimlich froh, dass ich meine alten und treuen Freunde habe, den umsomehr hat wehgetan, wenn sich Wege getrennt haben.

Doch sind meine Vorstellungen an eine Freundschaft sehr hoch geschraubt und waren auch damals andere, warum also nicht umdenken?

Ich kenne mittlerweile viele Leute hier und habe einen großen Bekanntenkreis.
Durch meine wunderbare Arbeit, hab ich fast jeden Tag mit Menschen zu tun, die ich sehr gerne habe.
Das ist schon mal ein wichtiger Faktor, denn dadurch wächst man zusammen.
Natürlich nicht mit jedem Kollegen, aber zu ein paar wenigen hat man einen gewissen Draht und auch gibt es natürlich außerhalb der Firma Menschen, mit denen man regelmäßigen Kontakt pflegt (oder eben auch mit den Kollegen).

Keiner (eigentlich) entspricht meinen TRAUMvorstellungen, doch denke ich an gewisse Personen, so weiß ich doch:
Sie sind es auf alle Fälle wert, als meine neuen Freunde bezeichnet zu werden.
Denn durch gewisse Taten und Situationen, zeichnet sich der wahre Charakter eines Menschen ab, und bei dem einen oder anderen sind dann doch ein paar Schätze dabei.

Irgendwann wird auch die jetzige Zeit, Vergangenheit sein.
Und vielleicht geht es mir dann so wie jetzt mit Wien: ich werde alte, langjährige und tolle Freunde haben.
Und die "nächste" Generation kommt dann eben aus Cork (oder die die hier gelebt haben/Leben werden).

2 Kommentare:

  1. Hallo Cornelia,
    dein Blog liest sich sehr amüsant, ich hoffe du schreibst auch weiterhin über dein Leben in Irland.

    Ich betreibe mit meiner Lebensgefährtin ein Auswanderungsportal unter http://www.auswandertips.com, und wir würden gerne ein E-Mail Interview mit dir machen, wenn du darauf Lust hättest. Meld dich einfach bei uns wenn du magst, wir würden uns freuen.

    Lieben Gruß
    auswandertips.com

    AntwortenLöschen
  2. Hallo!

    Dankeschön, wenn Du und Deine Frau wollt, könnt ihr mich unter cornelia.k6 ( a )gmail.com erreichen!

    Danke !

    Conny

    AntwortenLöschen