7. März 2011

1 Jahr in Irland

Gestern hatte ich mein 1. Jubiläum.
Vor genau einem Jahr, kam ich Nachts gegen 22.00 Uhr in Rosslare (Fähre an).

Dabei hatte ich so viel wie möglich an Gepäck und meinen Hund im kleinen Toyota Starlet mit und verstaut.
Es war sehr frostig und kalt, es hatte Minus-Grade.


In diesem Jahr hat sich für mich sehr viel geändert.
Seitdem ersten Augenblick als ich in Irland (mit 16 Jahren) landetet, wusste ich "WOW, das Land hat für mich eine besondere Bedeutung!"
Das ich jemals nach Irland auswandern würde, hätte ich mir sehr lange nicht gedacht.

Ich war seit dem oft in Irland und habe einiges an Dingen gesehen. Stets kam ich überglücklich nach Hause und konnte nicht aufhören vom schwärmen.
Wie mir meine Mutter erst letztes Jahr sagte, war für sie schon immer klar, das ich einmal hierherziehen würde, sie wollte es nur nie wahrhaben.

Nun hab ich mit 20 Jahren im Sommer beschlossen, dass ich nach Irland gehe. Der Zeitpunkt war perfekt.
Es gab nichts das mich gehalten hat. Die Arbeit machte keinen Spaß mehr, meine finanzielle Situation war sehr gut und ich war voller Motivation und Energie.
Kopfzerbrechen hat mir nur mein Pferd damals bereitet, weil ich lange nicht wusste wie ich sie transportieren soll.
Doch auch hier habe ich eine Lösung gefunden, ich möchte Euch eine Transportfirma wärmstens empfehlen:

Taxi 4 Horses


Da für Hunde und Katzen ein strenges Gesetz gilt, musste ich oder meine Hündin 6 Monate warten, bevor sie einreisen durfte (Bluttest machen etc.)
Für mich war es keine Frage OHNE sie zu gehen, denn sie ist meine treue Gefährtin seit ich 13 bin, und jemand der in seiner Jugend mit einem Hund aufgewachsen ist (der zudem immer und überall mitdabei war), wird wissen, wie besonders so eine Beziehung (beim eigenen erwachsen werden) sein kann.
Also hatte ich somit 6 Monate vor mir, wo ich mich bewusst auf Irland vorbereiten konnte.
Der erste Schritt war mit der Blutabnahme meines Hundes getan.

In dieser Zeit hat sich nicht viel verändert, ich war froh das ich diese Zeit der Vorbereitung usw. hatte.
Auch konnte ich nochmals ordentlich sparen, und da ich insgesamt ein Jahr vor Irland nicht mehr (oder kaum) Abends am Wochenende ausging, blieb mir einiges an Geld über.
Den Sparsinn hab ich wohl von meinem Vater vererbt bekommen! Welch ein Glück!! :)

Dann war es plötzlich Februar 2010 und ich ging für 2 Wochen mit einer damaligen Freundin nach Irland, um vor Ort ein paar Dinge zu regeln.
In dieser Zeit durften wir kostenlos bei einem deutschen Paar wohnen, was sehr geholfen hat. Somit fand ich gleich Anschluss und hatte einen besseren Einblick in das alltägliche Leben in Irland.

Nach diesen 2 Wochen flog ich für 5 Tage heim, um alles zu packen, mich zu verabschieden, und mich auf die lange Autofahrt vorzubereiten.
Bis nach Frankreich begleitete mich mein Opa, da es der Familie so lieber war.
Das sie mir keine lange Autofahrt, aber eine Auswanderung zutrauen? Muss ich immer noch lachen drüber.
Aber war natürlich sehr praktisch und angenehm, und ich hatte noch Zeit mit meinem Opa!

Und dann war ich auch schon auf der Fähre und dann in Irland.

Wie gesagt hat sich viel für mich verändert.
Meine Lebenseinstellung passt hier perfekt her, ich fühlte mich von der Mentalität her, in Wien nicht wohl.

Doch hier war es einfach so gut wie perfekt für mich.
Wenn mir andere Ausländer (meistens Deutsche) von dem Leben hier erzählt haben (und bei 90% davon war IMMER ein beschweren,jammer, lästern usw dabei), konnte ich nur lachen, und es kaum erwarten es selber zu erleben.
Ob nun ein Handwerker mal 10 Minuten zu spät kommt, oder die Busse ihren eigenen Fahrplan haben....ist mir doch egal?
Klar sind wir im deutschprachigen Raum sehr pünktlich und ordentlich erzogen worden, doch wenn hier die Uhren anders ticken, stelle ich auch meine Uhr um.
Und das Leben hier ist soviel stressfreier und lockerer, was nicht heißt, das keine Arbeiten usw verrichtet werden.

Es ist schwer alles zusammenzufassen, das Leben hier nimmt jeder für sich anders wahr.

Ich liebe die Iren, selbst die Mädels die Abends mit 12cm High-Heels und kaum noch Gewand rumrennen, oder die "Proleten" mit ihren 0815 getunden Autos.....das gehört alles dazu, und selbst das find ich lustig und stört mich nicht.

Ich bin positiv eingestellt, und weiß und gehe davon aus, dass das Umfeld einen reflektiert.
Und selbst wenn es nur Einbildung sein sollte, aber es funktioniert.

Jedes Mal wenn ich einmal in Cork City die "Shopping-Straße" St.Patrick Street oder Oliver B.Street entlang gehe, gibt es so viele Menschen, die mich freundlich und sogar lächelnd ansehen.
Man grüßt einander, und kennt sich nicht, man hat Gespräche, die kein Smalltalk sondern sehr freundlich  und ehrlich gemeint sind, man hat tolle Erlebnisse.
Ich denke vieles davon, hängt von einem selbst ab.
Ich kenne viele hier, die das nie im Leben so beschreiben und sehen würden.


Doch genug vom schwärmen.
Was ich nur sagen möchte:

Selbst nach all den Prophezeiungen ("Warte erst mal die ersten 6 Monate ab blabla), fühle ich mich sehr wohl hier.
Ich fühle mich heimisch, obwohl ich das selbe Gefühl auch in Burgenland, meiner Heimat, habe.
Doch hier will ich auch leben, ich liebe das Land, die Leute und die Art wie alles ein bisschen "hinteher" ist.
Ich habe mein Pferd hier, meinen Hund, nun auch einen zweiten Hund aus dem örtlichen Tierheim, habe einen Landlord, der mich mit seiner Familie wie ein eigenes Familienmitglied behandelt, und viele nette Bekanntschaften, die ich nicht missen möchte.

Ich würde vom Gefühl her sagen, dass ich hier noch einiges an Jahre bleiben werde, wenn nicht Jahrzehnte.

Meine Freunde und Familie, welche eine Wahnsinns-Unterstützung sind, vermisse ich, aber ein Flug nach Wien geht schnell und kostet nicht die Welt!


Ich bin hier wieder ein Stück reifer geworden, und kann das kommende Jahr kaum erwarten.

Dazu fällt mir noch ein Zitat ein, welches ich letztens gelesen habe:


The greatest pleasure in life is doing what people say you cannot do.- Walter Bagehot

5 Kommentare:

  1. Na, da gratuliere ich doch recht herzlich zum 1. Jahrestag! Schön, dass Du Dich nicht hast abschrecken lassen und es selbst sehen wolltest, wie es sich in Irland lebt. Irland hat für jeden etwas Besonderes parat. Man muss es nur erkennen können. In diesem Sinne: Weiterhin eine schöne Zeit hier in Irland, Conny.
    Gruß aus Dublin :-)

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  2. oh mein Blogkonto scheint zu spinnen, ich habe geschrieben, dass ich den Text nett geschrieben finde und ich dir einen schönen Frühling in Irland wünsche, sowie weiterhin alles Gute :-)

    LG

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  3. Hallo Masn,

    das finde ich sehr nett, Danke Dir!

    Wünsche Dir auch einen schönen Frühlingsbeginn! :)

    VLG Conny

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  4. Ich hoffe in einem Jahr kann ich das gleiche schreiben! Aber ich denke ich bin am besten Weg dorthin!

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  5. das klingt ja toll!
    Und ich hoffe es auch für Dich, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! :)

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