23. August 2010

HUNDE: Verhaltensauffälligkeit (spezifisch)

Wie ich bereits vorangekündigt habe, möchte ich mich einem der Hunde Online widmen , welche ich spazieren führe.

Er ist ein amerikanischer Staff. bzw Mischling und zeigt folgende Auffälligkeit:

Objektiv betrachtet:

Er springt unerwartend mit viel Wucht und Kraft (Rassebedingt) hoch und versucht zum Kopf des Menschen zu kommen. Als wolle er ein Bussi geben. Durch die Wucht wird daraus eher ein Kinnhacken, da der Kopf des Hundes recht massiv und breit ist (siehe Bilder in vorigen Einträgen). Durch die unkontrollierte Sprungkraft wird der Mensch meist gerammt.
Er macht dies unerwartend und unkontrolliert, sei es im stehen oder wenn sich der Mensch gerade bückt (meist zum Hund hin).
Kann gefährlich werden, der Hund könnte dabei durchaus den Kiefer damit brechen (Menschenskiefer).


Meine Vermutung: DAS war der Abgabe-Grund.

Aus der Sicht der Hundesprache:

Der Hund fängt an "Bussi zu geben" (wie ich es in dem Fall gerne bezeichnen würde), wenn er aufgeregt und gleichzeitig unsicher wird. Er kippt schnell in dieses Verhaltensmuster hinein, da ihm die Sicherheit und das Vertrauen zu EINEM Menschen (also eine Bezugsperson) fehlt.

Doch warum fängt der Hund an raufzuspringen bzw möchte er mit seiner Schnauze zum Menschenmund hin?

Bei Hunden gibt es Beschwichtigungssignale (darauf gehe ich jetzt noch nicht genauer ein, im Notfall googeln), welche dem Gegenüber vermitteln: "ich bin in friedlicher Absicht hier, ich tue dir nichts!!".
Unter anderem gehört das "über die Lefzen lecken" sowie das ablecken der Lefzen des Gegenübers dazu.
(Bild: Google)

Wie bereits beschrieben, fängt der Staff.-Mix an zu springen, nachdem er unsicher geworden ist. Was macht ein unsicherer Hund? Er zeigt, dass er in friedlicher Absicht kommt, denn kein (sozialisierter) Hund möchte von sich aus einen Kampf beginnen (das würde in der freien Natur (Rudelverhalten) zu schweren Verletzungen oder gar dem Tod führen).
Da der Hund so unsicher ist und sich nicht anders zu helfen weiß, zeigt er sofort "ich tu nichts" an.

So fängt der Hund an hochzuspringen und dem Mensch die "Lefzen" zu lecken.

Klingt logisch oder?

Wie kann man nun darauf reagieren?

Zuallererst ist eine fixe Bezugsperson notwendig, welche dem Hund viel Liebe und Sicherheit schenkt.
Man lernt als Mensch die Hundesprache (wozu auch die Beschwichtigungssignale gehören).
Warum?
In Situationen die dem Hund Stress bereiten (auch dazu gibt es einige verschiedene Anzeichen vom Hund aus), sollte man als Besitzer ganz klar erkennen können: Mein Hund hat Stress! 
Wer ein Hundebesitzer ist, sollte darüber nachdenken wann er seinen Hund (angeblich) das letzte Mal in Stress gesehen hat.
Wenn der Hund Stress hat, versuche ICH als sein Rudelanführer den Hund zu beruhigen und ihm zu zeigen: Es passiert hier nichts Schlimmes für dich!
Wie mache ich das als Mensch?
Ruhige Stimme behalten. Beschwichtigungssignale anwenden! Ja genau! Als Mensch darf man ruhig auch die Hundesprache anwenden.
Dazu reicht schon ein "sich über die Lippen lecken" sowie ein abgeneigter Kopf dem Hund gegenüber (nie in die Augen schauen, macht den Hund unsicher(er)), blinzeln, usw.

Versteht ihr warum es nun wichtig wäre die Hundesprache bzw den (meiner Meinung nach) wichtigsten Teil zu kennen/lernen und anwenden?

Ein Hund versteht Kommandos, Körperhaltung und Gestik seines Besitzers oder auch anderer Menschen (auch kann er zB Angst riechen), aber am allereinfachsten machen wir es dem Hund, indem wir in seiner Sprache zu ihm sprechen!

In der nächsten Zeit werde ich mich noch ausführlicher zu diesem Thema äußern!

Über Anregungen oder mehr Meinungen würde ich mich freuen, was sagt ihr als (vielleicht) Hundebesitzer dazu?
Habt ihr von den Beschwichtigungssignalen gewusst? Welche es gibt? Welche der Hund am meisten anwendet?
Ich würde sagen gut 90% der Hundehalter wissen nichts darüber.
Das ist keine Schande.
Lernen kann man IMMER!


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