18. August 2011

Das Vorbild und Zukunftspläne

Eine Freundin von mir hat von ihrem Mitbewohner (welcher Urlaub in Deutschland machte), ein Geschenk bekommen, welches ein sogenanntes "Freundschaftsbuch" ist.

Wer kennt diese Dinger nicht? Zumindest meine und die älteren Generationen werden es noch kennen.

Das sind sogenannte "Bücher" welche man seinen Freunden weitergibt, damit man sich darin einträgt, etwas über sich schreibt, ein Bild hinzufügt und nette Sprüche hinterlässt.
Solche ein Ding habe ich wahrscheinlich genau vor 10 Jahren das letzte Mal in der Hand gehalten.

Nun haben wir uns einen Spaß daraus gemacht und einige Freudne haben sich in das Freundschaftsbuch eingetragen.
Neben Fragen zu seiner Person selbst (Daten, Sternzeichen, Lieblings-Musik/Film/usw) wird man auch gefragt:

Wer ist Dein Vorbild?

Was möchtest Du einmal werden?

Das hat uns allen auf die Schnelle doch bisschen zu Denken gegeben.

Als Kind wusste man sofort was man einmal werden möchte, und man wusste auch sofort, wer das große Vorbild war.

Doch macht man sich darüber als Erwachsener noch Gedanken?
Ich habe es nicht mehr gemacht, und fand das daher recht interessant.

Mein erster Gedanke war: "Was habe ich damals geantwortet?"
Es fiel mir jedoch wieder schnell ein:
Ich wollte immer Tierärztin (und reich) werden.
An das Vorbild kann ich mich nicht mehr erinnern.

So, was bin ich nun heute? Auf jeden Fall mit meinem Leben und geschaffenen Taten sehr zufrieden.
Keine Tierärztin, aber ich war lange am guten Weg dahin.
Kann ich doch voller Stolz behaupten, dass ich mit 14 Jahren 3 Jahre lang bei meinem damaligen Tierarzt assistieren durfte (neben der Schule meistens Samstag und Sonntag oder auch Nachmittage).

Erlaubt war es in dem Sinne eigentlich nicht, da dies nur für Studenten vorbehalten war, ich hatte jedoch viel Leidenschaft und Interesse für diesen Beruf, weshalb ich mich in meinen jungen Jahren gut durchschlagen konnte.
Ich weiß nicht ob der Tierarzt es damals ernst gemeint hat oder es nur so sagte, er meinte immer ich stelle mich besser an als so mancher Student. Man was war ich immer stolz!

Auch jetzt noch habe ich Kontakt zu ihm und er meint stets: Ach komm doch wieder zurück, Du hast auf jeden Fall imm sofort einen Platz hier!


Okay, ich bin nun keine Tierärztin geworden, meine Interessen und andere Zwischenfälle haben dies verhindert.
Doch jetzt bin ich extrem froh, denn wenn ich nun studieren würde, hätte ich kaum Geld, wär auf meine Eltern oder dem Staat angewiesen und würde nicht in Irland leben.

Je länger ich hier lebe, desto weniger will ich wieder zurück, selbst die Heimatsbesuche sind für mich mehr eine Qual als Vergnügen (zumindest solange ich mich in Wien aufhalte).

Eigentlich wollte ich auf folgendes hinaus:

Wenn ich jetzt über die oben genannten Fragen nachdenke, fällt es mir schon viel schwerer eine Antwort zu finden, wie als Kind.

Ich habe zwar meine Antworten und bin damit auch zufrieden, jedoch denke ich mir:

Wie schön es eigentlich war, ein Kind zu sein!
All die Euphorie, weniger Sorgen, da man weniger von der Welt wusste. Unbeschwert durchs Leben gehen!

Ich finde es im Nachhinein toll, obwohl man als Kind meist so schnell wie möglich erwachsen werden will.

Doch da stelle ich mir wieder mal die Frage: Kann man dies nicht auch jetzt umsetzen?
Zumindest einen Teil der kindlichen Euphorie, Begeisterung und eine gesunde Portion Naivität?

Ich denke es ist durchaus möglich, es hängt jedoch viel von der Gesellschaft und der Umgebung ab, in der man aufwächst.
In einer Großstadt wird dies zum Beispiel viel schwieriger sein, als auf dem Land, da man einfach hart und abgebrüht sein muss. Vor allem als Frau!

Doch alles in allem:
Ich fand es sehr schön mal wieder so nachzudenken, wie man als Kind früher dachte!

Ich hätte mir damals eine Box oder sowas machen sollen, mit all meinen wertvollsten Dingen damals oder Gedanken für die Zukunft!
Das wäre sicher extrem interessant.
Vielleicht hole ich das nach, und mache etwas für mein 10 Jahre älteres Ich!
Für sowas kanns wohl nie zu spät sein!?

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