3. April 2017

Das Arbeiten in Irland

Hallo ihr Lieben,

schnappt Euch am Besten eine Tasse Kaffee oder Tee, dieser Post wird heute länger :)

Ich bin jetzt einige Male über Berichte gestoßen, welche sich mit dem neuen Buch einer Wienerin befassen.
Das Buch ist von Daniela Kickl und heißt “Apple intern”.
Obwohl ich selbst noch nie bei Apple gearbeitet habe: aber bei den Aussagen von dieser guten Dame, kann ich nur den Kopf schütteln.
Mal abgesehen davon, dass ich ihr Buch nicht gelesen habe und ihr “Werk” somit nicht unterstützen möchte, habe ich mich jedoch trotzdem mit einigen ihrer Aussagen beschäftigt.
1      Ihr findet das nun vielleicht amüsant, aber ich als Wienerin, muss leider hierzu sagen, dass diese Dame wohl ein typisches Beispiel eines “waschechten Wiener’s" ist. Obwohl ich die Ansicht auf uns Wiener nun etwas Negativ darstelle, ist es leider in 90% der Fälle leider wahr. Das ist ebenfalls einer der Gründe, warum ich Wien/Österreich den Rücken gekehrt habe. Auf Grund diesen Punktes alleine, kann man ihre Aussagen eigentlich schon nicht mehr Ernst nehmen. Jedoch schildere ich Euch nun gerne meine Erfahrungen und Anssichten zu dem Thema "Arbeiten in Irland".

Viele von Euch kennen vielleicht das typische Einsteige-Bild: Arbeiten als Au-pair, Arbeiten in einem Call-Center oder Arbeiten bei Apple,Blizzard oder Voxpro, sobald man nach Irland/Cork gezogen ist.
Zumindest ist das hier so relativ üblich. Ich kenne kaum Deutsche oder deutsch-sprechende (mich ausgenommen :D), welche anders in Irland bzw. Cork in die Arbeits-Welt eingestiegen sind.
Ich persönlich war schon immer eine Person, welche darauf acht legt, nicht der Masse zu folgen. Früher war es mir unangenehm dies zu erwähnen. Heute ist es anders. Wer mich jemals in Person getroffen hat oder mich etwas besser kennen gelernt hat, merkt dies sowieso, und vielleicht hat sich das auch schon in dem Blog über die Jahre hinweg gezeigt. Das erwähne ich, da ich zu Ende diesen Posts noch etwas schreibe, und damit quasi zeigen will, dass es eben auch einfach anders geht.

Zurück zum Thema:
Als ich nach Cork gezogen bin, hatte ich einiges gespart, um einfach einen Notfall-Buffer zu haben. Und auch um mir bei der Job-Suche Zeit zu lassen. Ich wollte einfach nicht direkt in einem Call-Center anfangen bzw. überhaupt in einem Call-Center arbeiten.
Ich bin damals also nach Cork gezogen, hatte zuerst meine Unterkunft für mich, meinen Hund und Pferd geregelt und kümmerte mich erst dann um die Arbeit. Zum Glück ging das alles zügig voran, den innerhalb von 3 Wochen, hatte ich bereits meinen ersten Job in Irland.
Mein Glück damals war, dass die damalige Firma (Big Fish Games aka Big Fish) erst ein neues Büro aufgemacht hatte und dabei war, das Team zu vergrößern. Daher waren viele Sprachen gefragt und mit meinem Glück auch Deutsch.
Das war echt eine super geniale Zeit und war damals einer der Besten Firmen für welche man arbeiten konnte. Leider regiert Geld die Welt und mit der Zeit hat sich diese Dynamik auch geändert. Nach 3,5 Jahren kam es zu der Schließung des Büro in Cork und neben mir, wurden noch weitere 80+ Kollegen plötzlich arbeitslos.

In all den Jahren hatte ich immer wieder Freunde und gute Bekannte, welche zB für Apple gearbeitet haben. Viele von ihnen waren durchaus nicht so happy, vor allem jene welche in dem Call-Center Bereich gearbeitet haben. Einige Dinge, welche die Dame aus Wien in ihrem neuen Buch erwähnt, wurden mir tatsächlich auch von diesen Leuten erzählt ABER. Das Wichtigste: Das war lediglich ein negativer Bruchteil des Jobs.

Wenn man nicht gerade seinen Traum-Job ausübt, dann wird man in jeder Position (egal wo auf der Welt) etwas Negatives zu erwähnen haben.
Mir ging es bei Big Fish genauso. Obwohl ich die Arbeit und das Team dort liebte, aber es gab wenige Schattenseiten. Da ich prinzipiell eigentlich immer auf das Positive achte und mich nicht gerne auf Negatives versteife, werde ich da nun auch nicht näher darauf eingehen. Mein Punkt jedoch ist: Es gibt bei jeder Arbeits-Stelle etwas Negatives. Und wenn ihr denkt dass das Negative überwiegt und echt alles komplett Schei*e ist, dann nehmt euer Leben selbst in die Hand und ändert diesen Umstand.

Ganz einfach.

Deswegen finde ich die Aussagen bzw. das Buch von Frau Kickl eigentlich eher lächerlich. Der Grund warum ich darüber schreibe ist:
1)      Sie ist wie ich, Wienerin. Ich habe das Bedürfnis aufzuzeigen, dass nicht alle Wiener so sind wie sie. Ein Großteil vielleicht, aber nicht alle J
2)      Das Arbeiten bei Apple oder in Irland, ist nicht so schlimm wie es dargestellt wird. Alle meine Freunde und Bekannte welche bei Apple gearbeitet haben oder es noch immer tun, waren im Großen und Ganzen zufrieden. Zwei meiner (irischen) Freunde arbeiten dort schon seit einigen Jahren und lieben es! (Abteilung IT-Administrator und Buchhaltung)
3)      UND DAS FINDE ICH NUN GANZ WICHTIG:

Es kommt nicht immer nur auf die Firma an, für welche man arbeitet.
Der wichtigste Faktor seid ihr selbst!
Wenn ihr euren Arbeitsplatz so schrecklich findet, dann versucht etwas daran zu ändern. Andere Einstellung zur Arbeit, Probleme im Team ansprechen usw usw. Wenn es nicht klappt, dann versucht den Arbeitsplatz selbst zu ändern und seht euch nach einem neuen Job um. Ich höre bereits Kommentare wie “Aber das ist nicht so einfach! Man kann nicht einfach so den Job wechseln! Es gibt keinen anderen Job! Etc”.

FALSCH.

Mit dieser Einstellung beschränkt ihr Euch und Euer Leben selber.

Menschen neigen dazu in ihrer “Comfort-Zone” zu bleiben. Vor allem wir Österreicher und auch Deutschen.
Doch wenn ihr etwas bestimmtes im Kopf habt und wisst was ihr wollt und was ihr nicht wollt, dann macht den extra Aufwand und traut euch! Man kann alles planen. Manches braucht Zeit und viel Energie. Aber es wird es immer Wert sein.

Ich persönlich habe es genau so gemacht (seit ich in Irland lebe). Immer wieder wurde mir gesagt wie doof es doch war, wie riskant und das ich einfach das Falsche machen würde.

Wieder FALSCH.Solange ihr auf Euer Bauchgefühl hört und vertraut, klappt es immer irgendwie.
Ich habe mir damals bewusst die Zeit genommen. Das Geld gespart. Und sichergestellt, dass mein Job etwas ist, das ich gut finde.
Mittlerweile arbeite ich seit 3 Jahren bei DellEMC (früher nur EMC). Bevor ich den Job bzw. die damalige Position angenommen habe, nahm ich mir eine 6-monatige Auszeit.
Doch dann hat es gepasst, und ich bin froh das ich es so angegangen bin.
Ich schreibe hierzu noch einen weiteren Post in naher Zukunft. Mehr Firmen-spezifisch und wie ich Dinge gehandhabt habe. Und auch wie ich innerhalb der Firma 3 verschiedene Positionen angefangen habe J
Ich möchte Euch damit lediglich zeigen, dass wirklich ALLES möglich ist.

Und auch sehr Witzig: Eigentlich wollte ich nur aufzeigen, dass das Buch eher Humbug zu sein scheint und nicht alle Wiener so denken, Nun ist das so ausgeartet, dass ich wohl demnächst einen "Motivations-Post" im Bezug zu Arbeits-Stellen schreiben werde.
Alles Negative hat also auch seine guten Seiten :) 

Bis dann meine Lieben!

Cornelia

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